Palliativmedizin

Leistungsspektrum

„Gestern ist Vergangenheit. Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk.“

Das Zitat spiegelt die Philosophie unserer Palliativstation wider. Wir sind bemüht, jedem unserer Patienten jeden neuen Tag so angenehm zu machen wie es geht. Dazu gehören die Linderung von Schmerzen, intensive Gespräche und therapeutische Maßnahmen wie die Aromapflege, die Kunst-, Musik- oder Klangschalentherapie.

Aromapflege

Unterstützend bieten wir unseren Patienten Aromapflege an. Wir orientieren uns an den individuellen Pflegeprobleme und Bedürfnissen der jeweiligen Patienten. Die Aromapflege ist ein Teil der Pflanzenheilkunde. Hier kommen 100% naturreine ätherische Öle zu Anwendung, die auf unterschiedliche Art den Patienten hilfreich sein können. Aromatherapeutische Maßnahmen erfolgen durch Waschungen, Inhalation, Bäder oder auch Kompressen oder Einreibungen. Die Therapie kann beispielsweise bei Angstzuständen, Luftnot oder Mundtrockenheit unterstützend wirken.

Ausstattung

Die Palliativstation befindet sich auf der 3. Etage und umfasst sieben Betten, die in freundlich gestalteten Einzel- oder Doppelzimmern genutzt werden können. Alle Zimmer sind hell und freundlich gestaltet und verfügen über Telefon, Fernseher und einen eigenen Sanitärbereich. Ein Zimmer ist als „Mediazimmer“ ausgestattet, hier können Patienten auf einem großen TV-Bildschirm beispielsweise eigene Fotos oder Videos ansehen und zudem den Streamingdienst Netflix nutzen.

Angehörige sind jederzeit herzlich willkommen und können bei Bedarf im Patientenzimmer übernachten. Für eine kurze Auszeit steht ihnen eine kleine Teeküche mit Patientenkühlschrank, Mikrowelle und einem kleinen Tisch zur Verfügung.

Zudem bietet ein Raum der Stille die Möglichkeit zum Gespräch, zum Rückzug oder auch zum Abschied von verstorbenen Patienten.

Beratung bei sozialrechtlichen Fragestellungen

Bei allen sozialrechtlichen Fragen, die sich für unsere Patienten ergeben, stehen wir ihnen beratend zur Seite. Unser Sozialdienst in das Palliativteam mit eingebunden und kümmert sich mit Patienten und Angehörigen um Themen wie Handlungs- und Entscheidungsvollmachten, rechtliche Aspekte bei der Betreuung des Betroffenen, rechtliche und soziale Regelungen am Arbeitsplatz und vieles mehr.

Individuelle und ganzheitliche Palliativpflege

Im Vordergrund unserer Palliativarbeit steht die fachlich kompetente, ganzheitliche und auf den Patienten zugeschnittene individuelle Pflege. Das Ziel ist stets, das größtmögliche Maß an Selbstbestimmung für den Patienten und eine möglichst hohe Lebensqualität zu erzielen. Da sein, zuhören und auf den Patienten eingehen ist Grundlage unserer palliativen Pflege. Zudem betrachten wir den Menschen als Ganzes, heißt z.B., Schmerzen behandeln wir nicht nur lokal oder mittels Medikamenten, sondern versuchen gleichzeitig die psychische Gesundheit zu stabilisieren, da sich Entspannung und Stressabbau auch positiv auf die körperliche Verfassung auswirken. Das kann u.a. durch Musik-, Kunst- oder Klangschalentherapie und Aromapflege gefördert werden. Ganzheitlich bedeutet für uns des Weiteren, dass die Angehörigen und deren Ängste und Bedürfnisse ebenfalls berücksichtigt werden und in Entscheidungsprozesse zusammen mit dem Patienten eingebunden werden.

Klangschalentherapie

Sanfte harmonische Klänge sind die Basis der Klangschalentherapie. Mittels angeschlagenen Klangschalen, die wir auf oder um den Patienten platzieren lässt sich oftmals ein Zustand tiefer Entspannung erreichen. Durch die feinen Vibrationen wird die Muskulatur entspannt und die Durchblutung angeregt. Atmung, Stoffwechsel und Puls können sich durch die Klangschalentherapie verbessern oder regenerieren. Regelmäßig angewendet wirken Klangschalen bei vielen Patienten dem Stress entgegen und fördern beispielsweise einen gesunden Schlafrhythmus oder erzielen einen positiven Effekt der Schmerzlinderung.

Kunsttherapie

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. 

Das macht sich die Kunsttherapeutin auf unserer Palliativstation zunutze und gibt den Patienten so die Möglichkeit, Zugang zu Gefühlen zu bekommen und sich in Form von künstlerischen Prozessen auszudrücken. Ziel der Kunsttherapie ist das Lösen von emotionalen Blockaden wie auch ein unterstützender Effekt bei der Verarbeitung der Erkrankung. Gleichzeitig kann die Kunsttherapie den Prozess des Abschiednehmens ebnen und dem Patienten eine Stütze für Klärung und Loslassen ein. Die Kunsttherapeutin kommt einmal in der Woche auf unsere Palliativstation.

Musiktherapie

Der gezielte Einsatz von Musik zu therapeutischen Zwecken bezeichnet die Musiktherapie. Durch Klang, Melodie und Rhythmus soll der Patient emotional erreicht und in seinen Stimmungen aufgefangen werden. Die Musiktherapeutin unterstützt unsere Patienten bei Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung der seelischen Gesundheit. Die Musiktherapeutin kommt einmal in der Woche auf unsere Palliativstation.

Palliativmedizinische Behandlung belastender körperlicher Beschwerden

Viele nicht heilbare Erkrankungen wie Krebs gehen mit Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Luftnot, Unruhe, Angst oder Depression einher. Ziel unserer Arbeit in der Palliativmedizin ist es, die Beschwerden zu lindern oder zu beheben. Dabei greifen wir neben klassisch medizinischen Ansätzen auf alternative therapeutische Maßnahmen zurück wie die Musik-, Klangschalen- oder Kunsttherapie, die Aromapflege oder die spirituelle Begleitung unserer Patienten und deren Angehörige. Wir nehmen uns Zeit für Gespräche, für Momente des Trauerns, aber auch des gemeinsamen Lachens, um Ängste aussprechen und verringern zu können. Kern unserer Arbeit ist die individuelle und ganzheitliche Pflege.

Physiotherapie

Unsere Physiotherapeuten kommen täglich zu unseren Palliativpatienten, um sie wieder mobiler zu machen. Mit Berücksichtigung der individuellen Wünsche und Möglichkeiten bieten wir Massagen, manuelle Lymphdrainagen oder Atemtraining an. Unabhängig der therapeutischen Maßnahme steht das Wohlbefinden des Patienten an erster Stelle.

Psychosoziale Unterstützung

Immer, wenn Patienten Ängste, Verstimmungen oder Depressionen haben, nicht wissen, wie sie mit ihrer Situation umgehen können oder mit ihren Angehörigen ins Gespräch kommen, nehmen wir das ernst und versuchen, einen individuellen Weg zu ebnen. Neben unterstützenden therapeutischen Maßnahmen wie beispielsweise der Klangschalentherapie, können Gespräche mit unserer Sozialarbeiterin oder Seelsorgerin Halt geben.

Spirituelle Begleitung

Gerade im Rahmen einer nicht heilbaren schweren Erkrankung tauchen Fragen wie diese auf: Was ist der Sinn des Lebens? Kommt etwas nach dem Tod? Wo finde ich Halt in meinem Glauben? Gerne unterstützen wir unsere Patienten bei der Suche nach Antworten. Unsere Seelsorgerin nimmt sich jeder einzelnen Fragestellung ganz individuell zusammen mit den Patienten an. Auf Wunsch begleitet sie die Angehörigen und steht für ihre Fragen gerne zur Verfügung.

Sterbebegleitung und Betreuung der Angehörigen in der Sterbephase

Auch, wenn wir die meisten Patienten wieder in ihr häusliches Umfeld oder in eine Pflegeeinrichtung entlassen können, sterben auch Patienten auf unserer Palliativstation. Uns ist es wichtig, sie und ihre Angehörigen in der Sterbephase zu begleiten und ihnen zudem entsprechenden Raum und Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Auch unerfüllte tiefe Wünsche versuchen wir zu erfüllen. Eine Hochzeit fand beispielsweise auf unserer Palliativstation bereits statt, da es der dringliche Wunsch eines schwerstkranken Patienten war.

Überleitung in die ambulante Weiterbetreuung

Es ist uns ein großes Anliegen zu wissen, dass unsere Patienten nach Entlassung gut versorgt sind und in feste Strukturen kommen. Der Sozialdienst ist von Anfang des stationären Aufenthaltes in den Prozess der voraussichtlichen Entlassung mit eingebunden und sucht, wenn erforderlich, einen Heim- oder Hospizplatz in der Nähe von Angehörigen. Die Weiterbetreuung durch den Hausarzt oder durch palliative ambulante Pflege- und ehrenamtliche Hospizdienste ist somit nach Entlassung gesichert. Es besteht eine grundsätzliche enge und langjährige Zusammenarbeit und Absprache zwischen ambulanten Diensten, ansässigen Pflegeheimen und uns.