Hüftchirurgie

Leistungsspektrum

Nach eingehender Beratung legen wir den Behandlungsweg für jeden unserer Patienten individuell fest.

Das Krankheitsbild bzw. der Verletzungsgrad sowie Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau des Patienten spielen dabei eine wichtige Rolle. Geleitet von dem Prinzip „Gesundes erhalten – Erkranktes versorgen“ wählen wir möglichst schonende Operationsverfahren und optimal angepasste Implantate aus.

Endoprothetik

Operationsverfahren

Die Implantation künstlicher Hüftgelenke erfolgt fast ausschließlich minimalinvasiv, also über kleinste Hautschnitte. Unser EndoProthetikZentrum zählt zu den wenigen geschulten Zentren in Deutschland, die hierbei eine portalassistierte Operationstechnik einsetzen, bei der die Muskulatur nicht nur nicht beschädigt, sondern auch besonders geschont wird. Bei den AnteriorPath® und AnterolateralPath® genannten Verfahren wird die Operation durch das Platzieren einer auf die Hüftpfanne ausgerichteten kleinen Metallkanüle deutlich erleichtert. Die Vorbereitung der Hüftpfanne erfolgt hierbei über eine zusätzliche kleine Inzision von etwa 1 Zentimeter und das Einbringen der Fräsköpfe und der Implantate über einen sogenannten Bikini-Zugang. Der kurze Hautschnitt wird beim AnteriorPath® parallel zu den Langer-Haut­spaltlinien und parallel zur Leistenfalte gesetzt, was das kosmetische Ergebnis nach OP weiter verbessert und Vorteile bei der Wundheilung bietet.

Implantate

Die sorgfältige Auswahl des Implantats und der Befestigung bildet die wichtigste Basis für einen erfolgreichen endoprothetischen Hüftgelenkersatz. Wir verwenden modernste Werkstoffe (Titan, Keramik, spezielle Metalllegierungen und Hochleistungskunststoffe) und Prothesenformen. Das Spektrum reicht von teilprothetischen, modularen Lösungen, über die klassische Total-Hüftendoprothese bis hin zum Prothesenaustausch.

Besonders knochensparende Endoprothesen wie der Oberflächenersatz oder die Kurzschaftprothese eignen sich speziell für junge, aktive Patienten, bei denen noch mit Wechseloperationen gerechnet werden muss.

Wann immer möglich bevorzugen wir eine zementfreie Befestigung der gewählten Prothese. Dabei wird der Knochen passgenau modelliert, so dass das Implantat „pressfit“ und ohne zusätzlichen Knochenzement eingesetzt werden kann. Bei anatomisch stark deformierten Gelenken besteht zudem die Möglichkeit, die Gelenkpfanne mit körpereigenem Knochen oder durch verschraubbare metallische Stützschalen zu rekonstruieren. Die teilzementierte oder zementierte Befestigung findet vorwiegend bei sehr alten Menschen oder bei eingeschränkter Knochenqualität Anwendung.

Bei jährlich rund 150 Hüftgelenkersatzoperationen richten wir uns streng nach den Qualitätskriterien im Rahmen unser Zertifizierung zum EndoProthetikZentrum und der Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD).

Schnelle Genesung durch Fast Track

Eine frühe Mobilisation ist das A und O, um nach einer Gelenkersatz-OP zügig wieder zum früheren Aktivitätsniveau zurück zu gelangen. Wir setzen daher auf ein multiprofessionelles, Fast Track genanntes, Therapie-Konzept.

Dieses gliedert sich in verschiedene Phasen und beginnt mit einer guten Aufklärung und Vorbereitung des Patienten. Einige Woche vor der OP überprüfen wir den Hämoglobinspiegel, um diesen bei Bedarf noch bis zum OP-Termin optimieren zu können. Unsere Patienten lernen bereits vor der OP den richtigen Umgang mit den Unterarmgehstützen und erhalten ihren individuellen Reha-Plan. Auch die Nachsorge wird mit Unterstützung unseres Sozialdienstes bereits im Vorfeld geklärt.

Die Operation wird in einem besonders muskelschonenden, minimalinvasiven Verfahren (s.o.) durchgeführt, so dass die Muskeln schneller wieder einsatzfähig sind.

Durch ein abgestimmtes Blutmanagement sorgen wir dafür, dass der Blutverlust während der Operation möglichst gering ist. Und auch die Narkose ist so gewählt, dass der Patient nach Beendigung der OP schnell wieder hellwach ist. So ist es ihm, unterstützt durch eine angepasste Schmerztherapie, bereits wenige Stunden nach OP möglich, aufzustehen und unter Anleitung unserer sehr erfahrenen Physiotherapeuten erste Schritte mit seiner neuen Hüfte zu gehen.

Mittlerweile ist nach Hüftgelenkimplantation ein stationärer Aufenthalt von nur noch wenigen Tagen erforderlich.

Ob das Fast Track-Verfahren angewendet werden kann, wird stets individuell in Abhängigkeit von Alter, Gesundheit, den anatomischen Verhältnissen und dem sozialem Umfeld entschieden.