Wir gehören zu den besten Krankenhäusern in Deutschland

In der jüngst veröffentlichten Studie des F.A.Z. Institutes zählt unser Haus zu den besten Krankenhäusern Deutschlands. In der Kategorie 150 bis unter 300 Betten findet sich das Nettetaler Haus auf Platz 35 von insgesamt über 185 ausgezeichneten Kliniken in dieser Kategorie.

In der jährlich durchgeführten Studie wurden in diesem Jahr Daten von knapp 2300 Krankenhaus-Standorten deutschlandweit erhoben. Letztendlich erfüllten davon 1.820 Kliniken die Kriterien, um überhaupt final in die Bewertung zu gelangen. So flossen neben den Daten der aktuellen Qualitätsberichte der Häuser ausgewählte Daten des Bundes-Klinik-Atlas wie auch ein Social Media Monitoring mit in die Beurteilung ein.
25 Prozent der Gesamtbewertung machten Patientenmeinungen aus, die auf der Plattform klinikbewertungen.de öffentlich abgegeben wurden. „Das Ergebnis: eine Rangliste von Kliniken in Deutschland, die sowohl inhaltlich überzeugen als auch aus Patientensicht gut abschneiden“, heißt es bei FAZ online. Folglich ist die Freude auf Seiten der Krankenhausleitung groß, denn „sowohl fachlich und strukturell wie auch bei den Patienten selbst überzeugen zu können, bestätigt uns alle hier in unserer Arbeit und unserem Weg“, so Geschäftsführer Jörg Schneider.

Grundlegend stützt sich die Aussagekraft der Bewertung auf emotionale wie auf sachliche Aspekte. Neben den 25 Prozent der emotionalen Bewertung, in der Patientenmeinungen zu Themen wie Gesamtzufriedenheit, medizinische Behandlung, Abläufe und Ausstattung zum Tragen kommen, gliedern sich die anderen 75 Prozent wie folgt:
Jeweils mit 35 Prozent fallen die medizinische wie auch die pflegerische Versorgung ins Gewicht, der Service fließt mit 10 Prozent Gewichtung in die Bewertung, während Daten zu Kontrollsystemen wie Risiko-, Hygiene- oder Qualitätsmanagement mit 20 Prozent Einfluss auf das Gesamtergebnis im Bereich „sachliche Bewertung“ nehmen.

Freiwillig und entspannt ins Krankenhaus? Am kommenden Samstag besteht die Gelegenheit dazu. Wir gewähren Einblicke, die es nur alle paar Jahre einmal gibt: Am Tag der offenen Tür laden die Akteure des Hauses zu einem vielseitigen und spannenden Programm zum Mitmachen ein.

Unter dem Motto „Medizin ganz nah“ können Besucherinnen und Besucher von 11-16 Uhr einen Blick in den OP werfen und sich selbst an einem Dummy als „Operateur“ versuchen, den OP-Roboter im Zentrum für Arthroskopie und Endoprothetik kennenlernen oder in der Endoskopie erfahren, wie eine Magen- und eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Dabei wird gleichzeitig die jüngst angeschaffte modernste Endoskopieeinheit mit KI vorgestellt.

Experten des Hauses klären Interessierte anhand von Demo-Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse oder Halsschlagader über Diagnosemöglichkeiten auf und erläutern, wann eine Therapie erforderlich wird bzw. wie diese aussehen kann. Nur wenige Meter weiter stellen die Anästhesisten des Nettetaler Hauses verschiedene Narkoseverfahren und -geräte vor. Auch die chirurgischen Abteilungen des Hauses geben Einblicke in Teilbereiche wie die Venen- oder Handchirurgie und die Versorgung von Knochenbrüchen.

Pflegeexperten warten auf dem Außengelände mit Informationen und laden zur Selbsterfahrung ein. So verleiht beispielsweise der Alterssimulationsanzug den Besucherinnen und Besuchern einen aufschlussreichen Blickwinkel. Schonende mobilisierende Bewegungsabläufe werden von ausgebildeten Expertinnen und Experten genauso gezeigt wie Möglichkeiten im Umgang mit Demenzerkrankten. Der Selbsttest mit der BlackBox verrät, ob die Händedesinfektion korrekt durchgeführt wurde.

Die Wahlleistungsstation oder die Röntgenabteilung können sich Besucherinnen und Besucher in Form von geführten Rundgängen ansehen, die drei Mal zur vollen Stunde ab 12 Uhr stattfinden, Treffpunkt ist der Außeneingang des chirurgischen MVZs, das auch seine Türen an diesem Tag geöffnet hat.

Zum Mitmachen und Ausprobieren lädt auch NetteVital ein. Die Körperanalysewaage, Workshops oder eine Rückenanalyse sind Angebote im Gesundheitszentrum. Wer es sportlich mag, kann im Gerätezirkel oder auf dem Ruderergometer seine Fitness testen. Zudem gelten an diesem Tag Sonderkonditionen für die Mitgliedschaft bei NetteVital.

Ab 11 Uhr startet das Vortragsprogramm mit insgesamt sechs Beiträgen aus unterschiedlichen Bereichen. Den Auftakt gibt Chefarzt PD Dr. Marcel Haversath mit der „OP-Robotik in der Knieendoprotehtik“. Es folgen seine Kollegen aus anderen Bereichen mit Themen zu Herz-Kreislauferkrankungen, gesundheitsorientiertem Training, Handchirurgie, Diabetes und moderner Allgemein- und Viszeralchirurgie im Nettetaler Haus.

Buntes Kinderprogramm, Gewinnspiel und Live Musik

Kinderaugen leuchten am Samstag auf der Blaulichtmeile. Feuerwehrautos und Rettungswagen öffnen ihre Türen und gewähren einen Blick ins Innere. Gleichzeitig können die Eltern sich zeigen lassen, wie man einen Defibrillator bedient. Ebenfalls im Gewand eines Krankenwagens lädt die Hüpfburg die Kids zum Springen ein, während es nebenan beim Kinderschminken etwas ruhiger zugeht. Ein gemeinsamer Besuch in der Teddyklinik im ansässigen MVZ macht das Kuscheltier wieder gesund.

Zum geselligen Verweilen laden Live-Musik und das kulinarische Angebot ein. So rundet die Kugel Eis, eine leckere hausgemachte Waffel oder aber etwas Herzhaftes vom Grill den Tag für Klein und Groß ab.

Obendrein winken mit etwas Glück noch tolle Preise bei der Teilnahme an der kleinen Rätselrallye, die quer übers Gelände und durchs Haus führt.

 

Vortragsprogramm am Tag der offenen Tür

11.00 Uhr “OP-Robotik in der Knieendoprothetik”, Chefarzt PD Dr. med. Marcel Haversath

11.45 Uhr “Sport statt Pille – Gesundheitsorientierte Trainingsangebote bei NetteVital”, Dipl.-Sportwiss. Kolja Richter

12.30 Uhr „Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Wie minimiere ich das Risiko?“, Chefarzt Dr. med. Peter Leven

13.15 Uhr „Moderne Allgemein- und Viszeralchirurgie im Nettetaler Krankenhaus“, Chefarzt Dr. med. Hendrik W. Keller

14.00 Uhr “Individualisierte Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2 – Alles Insulin, oder was?”, ltd. Oberarzt Dr. med. Patrick Feinen

14.45 Uhr “Moderne Hand- und Handgelenkchirurgie”, Oberarzt Sebastian Haas

Seit Anfang des Monats sind drei Führungspositionen in unserem Haus neu besetzt.

Dr. Ali Akbayir leitet fortan die unfallchirurgische Abteilung des Hauses und löst Dr. Wilfried Mündges nach nahezu 30 Jahren sehr engagierter Tätigkeit in unserem haus ab. Dr. Mündges kam 1995 als Oberarzt in die chirurgische Abteilung. Ein Jahr später wurde er bereits zum leitenden Oberarzt ernannt, um 2019 mit der Gründung des Zentrums für Unfallchirurgie (ZUC) als Chefarzt die Entwicklungen noch stärker mit zu prägen.

Der neue Chefarzt des Zentrums für Unfallchirurgie ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und verfügt über die Zusatzbezeichnung „Spezielle Unfallchirurgie“. Zudem ist er ausgebildeter Notarzt mit der Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“.

Der gebürtige Wülfrather sammelte in den letzten Jahren umfangreiche Erfahrungen im gesamten Spektrum der unfallchirurgischen Versorgung. So war er fünf Jahre als Oberarzt im Helios Klinikum Schwelm, weitere acht Jahre als leitender Oberarzt in der Unfallchirurgie im Petrus Krankenhaus in Wuppertal und schließlich in den letzten beiden Jahren als Chefarzt in der Klinik für Unfall– und Wiederherstellungschirurgie, Sporttraumatologie und Orthopädie im Sana Klinikum im Landkreis Biberbach tätig.

Aus familiären Gründen zog es ihn zurück in seine Heimat. Nahezu gleichzeitig suchten wir einen neuen Chefarzt. Und so kam eins zum anderen. „Wir sind froh, so einen erfahrenen Unfallchirurgen für unser Haus gewonnen zu haben“, so Jürgen Boyxen, Aufsichtsratsvorsitzender des Hauses. Neben seiner Expertise bei Schulterfrakturen inklusive der Frakturprothesen verfügt Dr. Ali Akbayir über umfassende Erfahrungen im Bereich des Prothesenwechsels am Hüft- und Kniegelenk im Rahmen einer akuten Fraktur. Auch die Becken- und Wirbelsäulenchirurgie sind Bestandteile seines großen Erfahrungsschatzes. „Ich freue mich, neue Impulse in die Unfallchirurgie in Nettetal bringen zu dürfen“, sagt Dr. Akbayir. „So werde ich auf die sehr guten Strukturen, die mein Vorgänger hinterlässt, aufbauen können.“

Neben der Position des Chefarztes fungiert Akbayir fortan zudem als Leiter des Trauma- und Alterstraumazentrums, das wir und federführend Dr. Akbayirs Vorgänger Dr. Wilfried Mündges in Kooperation mit der Geriatrie in Süchteln aufgebaut haben.

Neue Betriebsleiterin – neuer Pflegedienstleiter

Auch in der Verwaltung hat sich einiges getan. Denn nach über 35 Jahren verabschiedete sich Betriebs- und Pflegedienstleiter Norbert Peffer in den Ruhestand. Er war 30 als Pflegedienstleiter und knapp 30 Jahre als Betriebsleiter tätig und formte unser Haus maßgeblich mit. Entdeckt hatte er seine Liebe zum Pflegeberuf ebenfalls bei uns während seiner Zivildienstzeit, legte dann zur Ausbildung einen kurzen Stopp im Krefelder Klinikum ein, um dann als Fachkrankenpfleger 1989 zurück nach Nettetal zu kommen und zu bleiben. Nur zwei Jahre später wurde sein umfangreiches Engagement für das Haus belohnt und er zum Pflegedienstleiter berufen, sechs Jahre darauf zusätzlich zum Betriebsleiter.

Jetzt tritt die nächste Generation seine Nachfolge an.

Lisa Kukla ist neue Betriebsleiterin unseres Krankenhauses. Sie koordinierte bereits in den vergangenen Jahren als rechte Hand von Norbert Peffer alle baulichen Maßnahmen im Krankenhaus.

Vor rund vier Jahren erteilte die Geschäftsführung Lisa Kukla Prokura für das chirurgische MVZ des Hauses und kurze Zeit später übernahm sie für die Krankenhaustochter die Betriebsleitung. „So war es nach der sehr guten Zusammenarbeit der letzten Jahre jetzt folgerichtig, Frau Kukla die Betriebsleitung für das Gesamthaus zu übertragen“, bestätigt Geschäftsführer Jörg Schneider die Entscheidung. Zeitgleich ist Kukla Prokuristin des Krankenhauses und aller Töchter.

Ihre Hauptaufgaben bestehen darin, die gesamtbetrieblichen Prozesse und Strukturen voran zu treiben und mitzugestalten, stets im Auge zu haben, dass alle Zahnräder ineinandergreifen und effektiv laufen. „Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, die Zukunft unseres Krankenhauses auf feste Säulen zu stellen“, so Kukla. „Ich arbeite mit tollen und engagierten Menschen zusammen und freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen das Haus stetig weiter zu entwickeln.“

David Girbig, der seit diesem Monat die Pflegedienstleitung übernommen hat, stimmt seiner Kollegin voll und ganz zu: „Die neue Position und meine Tätigkeit geben mir die tolle Chance, noch mehr mitzuwirken, unser Krankenhaus zukunftssicher zu machen.“ Mit viel Leidenschaft hat er in den letzten Jahren innovative Ansätze in Nettetal vorangetrieben. So fungierte er zeitweise als Schnittstelle von Pflege und IT und kümmerte sich federführend um Digitalisierungsprozesse im Haus.

Girbig begann seine berufliche Laufbahn in unserem Haus vor über 20 Jahren als Praktikant in der Pflege. Dann folgte die Ausbildung zum Krankenpfleger und direkt im Anschluss absolvierte er die Weiterbildung zur Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivpflege. Seither unterstützte er das Team der Intensivstation. Zudem schloss Girbig 2019 das nebenberufliche Studium der Fachrichtung Pflegemanagement erfolgreich ab. Seine Kenntnisse brachte er immer mehr in organisatorische Prozesse in der Pflege ein, so dass er sich zu einer Bereicherung für das Team der Pflegedienstleitung entwickelte.

Im Zuge der erhöhten Anforderungen im Krankenhausbetrieb während der Coronazeit wurde Girbig dann vollwertiges Mitglied der Pflegedienstleitung, die er jetzt führt. Am wichtigsten sind ihm dabei die offene Kommunikation und der direkte Kontakt zu Pflege und Funktionsdienst. „Die Türen stehen immer offen“, sagt Girbig. Und das trifft in unserem Haus auch auf die Betriebsleitung wie die Geschäftsführung zu und ist ein Puzzlestück des familiären Charakters des Hauses.

Gemeinsam Zukunft gestalten – das haben sich Verantwortliche der LVR-Klinik für Orthopädie und des Nettetaler Krankenhauses jüngst auf die Fahne geschrieben: In rund 5 Jahren soll auf dem Gelände des Nettetaler Krankenhauses ein weiterer Neubau stehen, in dem Patienten ein Kompetenzzentrum für Orthopädie vorfinden werden. So planen der LVR mit seiner Klinik für Orthopädie und das Städtische Haus in Nettetal unter Nettetaler Trägerschaft die bestehenden hohen orthopädischen Kompetenzen beider Seiten zu bündeln, um gemeinsam die orthopädische Versorgung im Kreis Viersen und darüber hinaus auf höchstem Niveau für die Zukunft zu sichern.

Bekräftigt wurde das Vorhaben der Verantwortlichen jetzt durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung, einem sogenannten letter of intent. In den Wochen zuvor haben bereits alle entscheidenden Gremien und Ausschüsse der Kliniken zugestimmt und auch die Chefärzte, Dr. Jochen Neßler (LVR) und PD Dr. Marcel Haversath (KH Nettetal) sind von der Richtigkeit und Notwendigkeit des Vorhabens überzeugt.

Grundlegend für die konkreten Planungen sind die guten Ergebnisse der Krankenhausplanung NRW für beide Häuser. Das Nettetaler Haus hat seine Vorstellungen in der Krankenhausplanung 2022 umsetzen können, die LVR-Klinik für Orthopädie Viersen hat die Anerkennung als Fachkrankenhaus erhalten und kann ihr Leistungsangebot daher erfolgreich fortführen.

Auf dieser Basis sowie einer vertieften Analyse beider Kliniken wuchs die gemeinsame Überzeugung, zukünftig die vorhandenen Versorgungsstrukturen noch weiterzuentwickeln, und damit den Vorgaben des Landes noch besser zu entsprechen. „Bereits heute stehen wir für eine top Versorgung. Gemeinsam mit einem starken Partner an unserer Seite sichern wir das exzellente Qualitätsniveau auch für die Zukunft.“, so die LVR-Direktorin Ulrike Lubek. „Mit einem spezialisierten und qualitativ hochwertigen orthopädischen Zentrum unter dem Dach eines allgemeinen somatischen Krankenhauses können zudem die strukturellen, finanziellen und organisatorischen Risiken, die mit dem Status eines alleinstehenden Fachkrankenhaus verbunden sind, für die Zukunft beseitigt werden“, unterstreicht auch Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin für den Klinikverbund, das gemeinsame Ziel.

Mit der Zusammenführung wird für alle Mitarbeitenden beider Einrichtungen ein hochmodernes und zukunftssicheres Arbeitsumfeld geschaffen. „Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zuge der Planungen war und ist die gemeinsame Entscheidung zur vollständigen Übernahme aller Mitarbeitenden der orthopädischen Bereiche“, sagt Jörg Schneider, Geschäftsführer in Nettetal. Niemand bleibt unberücksichtigt. „Das ist auch ein selbstverständliches Gebot der in beiden Einrichtungen bestehenden patienten- und mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur unter kommunaler Trägerschaft“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende aus Nettetal, RA Jürgen Boyxen.

Auch alle Planbetten der LVR-Klinik für Orthopädie sollen in das neue Kompetenzzentrum übernommen werden. Folglich wird das Nettetaler Krankenhaus an seinem Standort die erforderlichen baulichen Kapazitäten schaffen. Für diese Baumaßnahme werden fristgerecht Fördermittel des Landes beantragt werden.

Bis zum endgültigen Standortwechsel werden beide Partner als rechtlich selbständige Unternehmen an den bisherigen Standorten weiterarbeiten. Wichtig ist allen Beteiligten, dass die Übergangszeit bestmöglich für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit genutzt und der Übergangsprozess partnerschaftlich und auf Augenhöhe gestaltet wird. So will man die nahe Zukunft nutzen, um sich und die Arbeit in beiden Häusern wechselseitig  kennenzulernen.

Beide Träger teilen die Überzeugung, dass der geplante Zusammenschluss ein tragender Schritt hin zu einem Leuchtturm orthopädischer Versorgung mit fachlicher Brillanz in unserer Region sein wird.

„Seit Jahren sind wir bestrebt, der steigenden Belastung in der Pflege entgegen zu wirken und das Pflegepersonal wie auch alle anderen Mitarbeiter des Hauses zu stärken“, sagt Norbert Peffer, Pflegedienstleiter unseres Hauses. Das ist der Grund, warum die Köpfe des Pflegepersonals bei uns seit nunmehr sechs Jahren kontinuierlich anwachsen. Seit Beginn 2019 hat das Haus 55 Vollzeitkräfte in der Pflege aufgestockt. Wirtschaftlich war und ist die Erweiterung des Personalschlüssels in diesem Rahmen möglich, da der Bund das Pflegeförderprogramm sowie das Pflegebudget ins Leben gerufen hat.

Jetzt hat das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die aktuellen und offiziellen Daten zum Pflegepersonalquotienten veröffentlicht, in denen sich unser Bestreben zur Stärkung der Pflege deutlich widerspiegelt.
Berücksichtigt wurden dabei verschiedene Parameter, um das Verhältnis von Pflegeaufwand eines Hauses zu der Anzahl der Pflegekräfte zu berechnen. Grundsätzlich gilt, je niedriger der Wert, desto besser ist das Verhältnis für Pflegekraft und Patient.

Mit dem aktuell ermittelten Wert von 44,43 (Vergleichswert 2019 vor der personellen Aufstockung: 67,56) liegen wir im Vergleich zu allen Nachbarhäusern auf Platz eins in Hinblick auf den besten Personalschlüssel in der Pflege. Bereits im Zuge der letzten Datenerhebung durch das InEK konnten wir uns das beste Ergebnis der regionalen Akutkrankenhäuser sichern.

Neben einem guten Verhältnis von Pflegeaufwand zu Pflegekräften sei der persönliche Austausch enorm wichtig. „Der stetige Kontakt zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege ist durch nichts zu ersetzen“, weiß Stefan Russmann, stellvertretender Pflegedienstleiter. Täglich gehen er und seine Kollegen der Pflegedienstleitung über alle Stationen, um Stimmungen, Sorgen und Nöte abzuholen und schnell reagieren zu können. „Darüber hinaus wissen alle, dass unsere Türen immer offen stehen“, ergänzt der Geschäftsführer.

Nicht nur die Stärkung der Pflegekräfte steht im Fokus der Krankenhausleitung. So profitieren alle Mitarbeitenden von zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung der Mitarbeitergesundheit.
Sowohl die körperliche wie auch die seelische Gesundheit stehen dabei im Zentrum. Neben regelmäßig stattfindenden Workshops zur Stressbewältigung oder aber speziell für einzelne Berufsgruppen zugeschnittene Angebote wie „Gesund bleiben im Schicht- und Bereitschaftsdienst“, kann die gesamte Belegschaft im hauseigenen Gesundheitszentrum NetteVital kostenfrei den Geräte-Zirkel und das gesamte Kursangebot nutzen.

Gleichzeitig nimmt unser Geschäftsführer Jörg Schneider auch die Sorgen und Belastungen der Mitarbeiter/-innen ernst. Um psychischen Problemen entgegen zu steuern, etablierte er in den Anfängen der Pandemie eine psychologische Sprechstunde im ansässigen Psychologischen Institut am Niederrhein (PIN). Diese kann immer noch kostenfrei und anonym von allen Mitarbeiter/-innen in Anspruch genommen werden.

Vor drei Jahren hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie unser Haus und unseren Kooperationspartner, das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln, als zertifiziertes Alters­TraumaZentrum (ATZ) DGU anerkannt.

Jetzt freut sich Dr. Wilfried Mündges, Chefarzt unserer Unfallchirurgie und Leiter des ATZ, mit dem gesamten Team über die erfolgreiche Re-Zertifizierung. Die optimale Versorgung von jährlich rund 500 älterer Unfallpatienten in Nettetal wird somit von unabhängiger Stelle abermals bestätigt. „Zusammen mit unseren Partnern der Geriatrie in Süchteln haben wir Strukturen geschaffen und wissenschaftlich fundierte Behandlungspfade erfolgreich etabliert, die speziell die komplexe Gesamtsituation geriatrischer Patienten in den Fokus nehmen“, so der Chefarzt.

Eine der häufigsten Unfallfolgen betagter Patienten ist ein Oberschenkelhalsbruch. Da eine reine Frakturversorgung aufgrund der meist komplexen Gesamtsituation geriatrischer Patienten in der Regel zu kurz greift, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seit letztem Jahr Mindestanforderungen an die Struktur- und Prozessqualität für die Versorgung hüftgelenksnaher Oberschenkelbrüche festgeschrieben. Diese Richtlinien wurden jetzt das erste Mal seitens des Medizinischen Dienstes im Auftrag der Krankenkassen in deutschen Krankenhäusern überprüft. Auch im Rahmen dieser sehr umfangreichen Strukturprüfung konnten die Akteure unseres Hauses sich über ein positives Ergebnis freuen. Denn neben der erfolgreichen Re-Zertifizierung des AltersTraumaZentrums haben unabhängige Prüfer die hohe Qualität speziell in der operativen Versorgung älterer Patienten bei hüftgelenksnahen Femurfrakturen für Nettetal bescheinigt.

„Entscheidend in der Versorgung akuter Frakturen bei älteren Patienten ist ein gutes geriatrisches Co-Management“, so Dr. Wilfried Mündges. Berücksichtigen die Behandler bestehende geriatrische Vorerkrankungen des Patienten, könne das Gesamtergebnis und die anschließende Rehabilitation positiv beeinflusst werden. Zudem könne man etwaige Komplikationen auf ein Minimum reduzieren, weiß der der Leiter des AltersTraumaZentrums.

In der Praxis bedeutet das: Die Akutversorgung – von der Notaufnahme, über die Operation bis zur postoperativen Nachversorgung und initialen Physiotherapie – wird im Zentrum für Unfallchirurgie in Nettetal unter der Leitung von Dr. Wilfried Mündges auf hohem medizinischem Niveau durchgeführt. Mit Blick auf mögliche Grunderkrankungen, bestehende Medikationen und daran angepasste Rehabilitationsmaßnahmen nehmen zeitgleich die Geriater aus Süchteln eine entscheidende Rolle in der alterstraumatologischen Behandlung ein.

Im Rahmen der wöchentlichen geriatrischen Visiten und ergänzenden Besuchen von speziell geschulten Pflegekräften aus der Süchtelner Geriatrie wird gemeinsam entschieden, ob ein Patient für eine bestmögliche Versorgung in die Geriatrie verlegt werden sollte. Ist das der Fall, gewährleisten die Nettetaler Unfallchirurgen die chirurgische Weiterbehandlung in Süchteln.

In einer wöchentlich stattfindenden Fallkonferenz wird das Vorgehen für jeden Patienten zudem interdisziplinär besprochen.

Gespannt warteten Verantwortliche und Mitarbeitende der Krankenhäuser auf das vorläufige Ergebnis der neuen Krankenhausplanung NRW. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) hat jetzt das vorläufige Votum über die Zuteilung der einzelnen Leistungsgruppen bzw. Behandlungsfelder veröffentlicht. Unsere Geschäftsführung, unser Aufsichtsrat und das Personal sind weitestgehend zufrieden mit den Vorstellungen des Landes für die geplante Zuteilung.

Ziel der Planung ist es, eine sinnvolle Aufgabenteilung, die Stärkung der Spezialgebiete und eine bessere Zusammenarbeit der Häuser durch die Zuordnung einzelner Behandlungsspektren zu erzielen. Nach jetzigem Stand bestätigt das Land unser Haus weitestgehend in dem bestehenden Leistungsspektrum.

Neben der internistischen und chirurgischen Grundversorgung spricht sich das MAGS für die Fortführung der komplexen Gastroenterologie und der Palliativmedizin aus. Nur für den sehr speziellen Bereich der Rektumchirurgie ist kein Zuschlag vorgesehen. Damit kann das breite Leistungsangebot der internistischen, viszeral- und unfallchirurgischen Kliniken ansonsten wie bisher weiter angeboten werden.

Ein besonderes Augenmerk der Krankenhausplanung liegt auf den zukünftigen Strukturen zur endoprothetischen Versorgung von Patienten. Hier spricht sich das MAGS für die Fortführung der Endoprothetik von Knie und Hüfte in Nettetal aus. Zudem bekommt unser Haus als eines der wenigen Häuser der Region den vorläufigen Zuschlag für die Revision von Knieendoprothesen. Lediglich die in der Vergangenheit nur in wenigen Fällen durchgeführte Revision von Hüftendoprothesen soll zukünftig an noch höher spezialisierten Zentren gebündelt werden. „Die Einschätzung des Landes spiegelt die konsequente Weiterentwicklung unserer Arbeit im Bereich der Endoprothetik wider“, so Priv.-Doz. Dr. Marcel Haversath, Chefarzt des Zentrums für Arthroskopie und Endoprothetik. Nicht nur personell ist die Abteilung über die Jahre auf insgesamt vier erfahrene Hauptoperateure angewachsen. Auch mit Operationsverfahren, technischer Ausstattung und verwendetem Prothesenmaterial steht Nettetal auf dem modernsten Stand. Die neueste Anschaffung und ein weiterer Meilenstein in der Nettetaler Endoprothetik ist ein robotisches System zur Implantation von Knieprothesen. Der OP-Roboter ist seit Jahresbeginn im Einsatz. Die Bilanz: Die 100 bereits damit operierten Patienten sind überaus zufrieden, das medizinische Personal begeistert und Geschäftsführung sowie Aufsichtsrat glücklich mit der Entscheidung für die Investition in die neue Technik.

„Die Ankündigung des Landes über die Zuordnung der Versorgungsaufträge bestätigt uns, mit den strategischen Schwerpunkten Endoprothetik und Gastroenterologie den richtigen Weg zum dauerhaften Bestehen des Krankenhauses eingeschlagen zu haben“, sind sich die Geschäftsführer Jörg Schneider und Andreas Rudolph mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Boyxen einig.

So blicken wir in Nettetal mit Zuversicht auf den finalen Bescheid des MAGS über die neue landesweite Verteilung der Versorgungsaufträge der Krankenhäuser. Die endgültige Bestätigung wird Ende des Jahres erwartet.

Wenn ein Familienmitglied zum Pflegefall wird, sind die Angehörigen oftmals überfordert und bleiben mit vielen Fragen in der neuen und schwierigen Situation alleine. Bereits seit vielen Jahren bieten wir im Rahmen der „Familialen Pflege“ Angehörigen pflegebedürftiger Patienten kostenlos individuelle Beratung und praktische Hilfen an. Dazu zählen Beratungsgespräche und individuelle Pflegetrainings und Pflegekurse.

Zudem haben unsere Pflegetrainer das Angebot für pflegende Angehörige um einen Workshop für Bewegungsförderung nach dem VIV-ARTE® Pflegekonzept (VAP) erweitert. Dabei lernen Teilnehmer von unserem ausgebildeten VAP-Trainer Matthias Wierzchowski, wie sie eine zu pflegende Person natürlich und schmerzfrei in physiologischer Bewegung unterstützten können. Das Pflegekonzept ist sehr praxisorientiert  und sorgt auf beiden Seiten für positive Effekte: Die zu pflegende Person wird in ihrer Selbständigkeit in Alltagshandlungen gefördert und unterstützt, um mehr Lebensqualität zu erlangen, die pflegende Person entlastet langfristig ihren Rücken.

Im so genannten Initial-Pflegekurs hingegen werden elementare Pflegehandlungen geübt und pflegefachliches Grundwissen vermittelt. Darüber hinaus werden hier auch Fragen zur Krisenbewältigung oder Förder- und Entlastungsmöglichkeiten beantwortet. Ein spezieller Kurs für pflegende Angehörige von Demenzerkrankten stellt das detaillierte Verständnis der Erkrankung und den richtigen Umgang mit der Demenz im Alltag in den Mittelpunkt.

Die Kurse stehen allen Interessierten offen, unabhängig davon, ob sie ein pflegender Angehöriger sind oder sich aber für den Ernstfall informieren und vorbereiten wollen. Es bleibt Raum für den Austausch mit anderen betroffenen Angehörigen. Die Pflegetrainer gehen dabei stets auf die individuelle Lebenssituation der Betroffenen ein.

Anmeldung zu Kursen und Gesprächskreisen sind unter Tel. 02153 125 9024 oder unter pflegeberatung@krankenhaus-nettetal.de möglich.
Die aktuellen Kurstermine

Zusätzliche Parkplätze, drei Ladesäulen und sechs Ladepunkte – so sieht die erfreuliche Bilanz auf unserem Außengelände  seit Neustem aus.

Die Bauarbeiten des Parkplatzes sind abgeschlossen, die zweite Zufahrt fertiggestellt und auch die Bepflanzung mit regionalen Staudengewächsen wird im fortschreitenden Frühjahr immer mehr zur Geltung kommen. Neben dem zusätzlich gewonnen Raum für parkende Fahrzeuge am Städtischen Krankenhaus, können sich Elektroautobesitzer über einen neuen zentralen Ladepunkt in Lobberich freuen. Installiert und betrieben von der KL-Energie GmbH, stehen die sechs Ladestellen nicht nur Mitarbeitern und Besuchern des Krankenhauses zur Verfügung, sondern können öffentlich genutzt werden.

Alle Säulen sind mit 22 kW ausgestattet. Eine effiziente Aufladung während der Arbeitszeit oder beim Bummel durch die Stadt ist dadurch gewährleistet. An jedem Ladepunkt kann direkt mit Giro- oder Ladekarte bezahlt werden. Für Kreditkarten, Apple Pay oder Google Pay befindet sich darüber hinaus an Säule 1 ein Zahlungsterminal.

Wir bleiben unserer Linie treu und unterstützen auch in diesem Zug wieder umweltfreundliche Maßnahmen unserer Mitarbeiter. Denn diese dürfen nach Rücksprache mit dem Anbieter ihr Elektroauto vergünstigt laden. Zuvor wurden wir beispielsweise bereits als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber mit Gold zertifiziert.

Viele Gründungsmitglieder des Palliativteams sind heute noch Mitarbeiter bei uns und blicken stolz auf 20 Jahre Palliativmedizin in Nettetal zurück. Die stetige Entwicklung bis zum heutigen ganzheitlichen orientierten palliativmedizinischen Ansatz bietet Patienten und Angehörigen ein umfassendes Konzept einer individuell abgestimmten palliativen pflegerischen und medizinischen Versorgung. Das Angebot ist in der Region einzigartig.

2004 begannen Elsbeth Steinfort, ehemalige Palliativmedizinerin des Städtischen Krankenhauses, Dr. Michael Pauw, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gertrud Bollessen, Leitung der Intensivstation und Doris Zingsheim, Dipl. Sozialarbeiterin, zusammen mit einem interdisziplinären Team ihre palliativmedizinische Arbeit. Gut vorbereitet mit der Ausbildung in Palliativ Care starteten sie mit einem palliativmedizinischen Konsildienst. Im Detail beinhaltete dies die Beratung und Begleitung in allen palliativen Fragestellungen rund um die Pflege, das Schmerzmanagement, den Übergang in ein Hospiz wie auch die Sterbebegleitung.

Demzufolge war unser Palliativteam schon damals interdisziplinär aufgebaut, so dass auf die unterschiedlichen und vielseitigen Bedürfnisse der Patienten wie auch der Angehörigen eingegangen werden konnte. Damals wie heute arbeiteten und arbeiten Ärz­te, Pflegefachkräfte, Physiothera­peuten wie auch eine Seelsorgerin und Sozialarbeiterin Hand in Hand mit dem Ziel, Schwerstkranke und deren Angehörige zu unterstützen. „Wir sehen den Mensch als Ganzes und begleiten ihn und seine Angehörigen auch psychosozial und seelsorgerisch. Wir wollen ihnen jeden einzelnen Tag so angenehm, symptomarm und lebenswert wie möglich machen.“ so Pauw.

2007 wurde die Palliativstation mit eigenen Betten eröffnet, die inzwischen ihre Kapazität von vier auf sieben Betten fast verdoppelt hat. Zahlreiche Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger wurden in Palliative Care ausgebildet, mehrere Ärztinnen und Ärzte absolvierten die Zusatzausbildung Palliativmedizin.

Das Team wuchs beständig und damit auch die Möglichkeiten. So finden beispielsweise die Aroma- und Klangschalentherapie genauso wie die tiergestützte Therapie, die Musik- und die Kunsttherapie ihren Platz in der täglichen Arbeit. Mit Räumlichkeiten wie dem Medienzimmer oder dem Rückzugsraum „Raum der Stille“, einer eigenen Küche für Patienten und Angehörige wie auch einem Badezimmer inkl. Badewanne mit einer speziellen Hilfsfunktionen beim Ein- und Aussteigen, entsteht eine Atmosphäre, in der das Wohlergehen des Patienten oberste Priorität hat. „Unser Ziel ist es die oft sehr belastenden Symptome der fortgeschrittenen Erkrankung so gut wie möglich zu behandeln, mit modernen schulmedizinischen Methoden, aber auch komplementärmedizinischen Ansätzen, um unseren Patienten wieder einen Raum für Leben, Begegnungen, Gespräche und mehr zu geben“ sagt Reulen.

Darüber hinaus gehören weitere grundlegende Säulen zu unserem ganzheitlichen Konzept. Mit viel Herzblut und Engagement werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend in dem VIV-Arte®Pflegekonzept geschult, um feinfühlig mit dem Patienten natürliche Bewegungen auszuüben. Gleichzeitig widmen sich hausinterne Experten dem Thema Demenz und haben entsprechende Projekte ins Leben gerufen, um demenzkranke Patienten wie auch deren Angehörigen zu stärken. Kurse und Gesprächskreise für pflegende Angehörige im Rahmen der Familialen Pflege bietet das Haus ganzjährig und kostenfrei für alle Interessierten an. Zudem wurde ein Ethikkomitee eigens für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegründet, um in allen ethischen Fragestellungen zu unterstützen.

Der neueste wichtige Baustein für eine umfassende Begleitung und Betreuung in der Palliativarbeit sind die Letzte Hilfe-Kurse. Fünf erfahrene Palliativexperten haben sich zu zertifizierten Kursleitern des bundesweiten Projektes „Letzte Hilfe“ ausbilden lassen. In diesen Letzte Hilfe-Kursen lernen Interessierte, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können. Im Sinne eines kleinen 1×1 der Sterbebegleitung werden Basiswissen und Orientierungen sowie einfache Handgriffe vermittelt. „Wir möchten ermutigen, die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens anzuerkennen und sich Sterbenden zuzuwenden“, so Kursleiterin Bollessen.

Auch für unsere Geschäftsführung ist das ein wichtiger Aspekt, sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses: „Beruflich wie auch privat kann man in die Situation kommen, jemanden beim Sterben zu begleiten“, sagt Jörg Schneider. „Dann ist es gut, wenn man vorbereitet ist und Angebote wie dieses für sich in Anspruch nehmen kann.“ So war es für Jörg Schneider auch nur folgerichtig, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Angebot innerhalb der Arbeitszeit frei zugänglich zu machen bzw. sich sogar Arbeitsstunden gut zu schreiben bei dem Besuch des Kurses.

Im nächsten Schritt, Ende Oktober, wird der erste sogenannte Profi Letzte Hilf-Kurs im Nettetaler Haus starten. Anders als beim Basiskurs geht es noch weiter in die Tiefe und auch medizinische und pflegerische Aspekte in der Sterbebegleitung werden thematisiert. Gertrud Bollessen hat bereits die Profiausbildung zur Kursleiterin absolviert, Christina Reulen ist dabei, so dass das Wissen von Kollegin zu Kollegen weiter getragen werden kann und soll. Damit sind wir Vorreiter in der gesamten Region.

Die Palliativstation ist sehr gut vernetzt mit den weiteren palliativmedizinischen Strukturen im Kreis, den Hausärzten, HomeCare Linker Niederrhein, dem Hospiz Haus Franz in Dülken und vielen anderen Angeboten. Sie ist ein fester und unverzichtbarer Bestandteil der Versorgung schwer kranker Menschen in der Region geworden.