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Nettetaler Krankenhaus verdoppelt Jahresergebnis

Erweiterungsbau: Bauarbeiten haben begonnen

Die aktuelle Bilanz des Nettetaler Krankenhauses zeigt eine positive Entwicklung. So weist das Jahresergebnis 2016 einen Überschuss von rund 977.000 Euro auf. „Damit konnten wir das solide Ergebnis des Vorjahres mehr als verdoppeln“, freuen sich Jörg Schneider und Armin Schönfelder, die beiden Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses Nettetal. Auch die Töchter des Krankenhauses, NetteVital und die GS-Service GmbH, schließen das Geschäftsjahr mit positiven Ergebnissen ab. Während die GS-Service GmbH, wie bereits in den vergangen Jahren, eine geplante „schwarze Null“ vorweist, konnte NetteVital einen Überschuss von rund 55.000 Euro verzeichnen.

Der Aufsichtsrat ist über die positive Entwicklung erfreut und hat die Jahresabschlüsse für 2016 genehmigt.

 „Wir wissen um unsere Stärken und kennen unsere Grenzen“, da sind sich Jörg Schneider und Betriebsleiter Norbert Peffer einig. So konzentrierte sich die Krankenhausleitung 2016 auf die stetige Stärkung der Kernkompetenzen und Schwerpunkte, bevor 2017 und 2018 geprägt sein werden durch Veränderungen in Form von neuen Strukturen, dem Ausbau medizinischer Fachgebiete sowie die Vergrößerung durch den geplanten Erweiterungsbau.

2016 war ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Jahr. Das Krankenhaus konnte bei weitestgehend gleichbleibendem Personalbestand seine Erträge aus stationären Leistungen um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Auch die operativen Eingriffe kletterten von 4.098 auf 4.536 Eingriffe und somit um gut 10 Prozent. Insgesamt stiegen die Fallzahlen leicht um 50 Patienten auf 7762.

Investitionen und Maßnahmen 2016

Die Erträge aus dem bestehenden Wahlleistungsangebot des Hauses erhöhten sich ebenfalls um rund 100.000 Euro und damit um 13 Prozent. Diese Entwicklung führt Schneider unter anderem auf die Sanierung und Renovierung der Privatzimmer zurück. Hierfür investierte die Krankenhausleitung 2016 rund 200.000 Euro. Im Zuge des Neubaus ist im Bereich der Wahlleistungen ebenfalls ein weiterer Anstieg zu erwarten, da bis zu 20 Betten in komfortabel ausgestatteten Ein- und Zweibettzimmern in den neuen Räumlichkeiten ihren Platz finden werden.

Auch die Intensivstation konnte sich im vergangenen Jahr über neue Betten freuen. Für diese und neues technisches Equipment für die Bereiche der Endoskopie, des Zentrums für Arthroskopie und Endoprothetik sowie der Allgemein-, Viszeral und Unfallchirurgie nahm Schneider insgesamt rund 210.000 Euro in die Hand. Ab 2017 sollen alle Betten der Regelstationen nach und nach ausgetauscht werden. Die ersten 60 Patientenbetten befinden sich bereits auf dem neusten Stand.

Aber nicht nur die Technik, sondern auch die fachliche Kompetenz wurde erweitert. Agnieszka Keszka kam als Neurologin 2016 ins Nettetaler Krankenhaus, um seither auch neurologische Patienten vor Ort besser versorgen zu können. Darüber hinaus besteht unter anderem im Hinblick auf die Versorgung von Schlaganfallpatienten eine enge Zusammenarbeit mit der Stroke Unit des Helios Klinikums Krefeld.

Neben einem umfangreichen Vortrags- und Veranstaltungsangebot für Patienten und Interessierte wie der Tag der offenen Tür oder der RückenVital-Tag bei NetteVital, fokussierte das Krankenhaus im vergangenen Jahr das Fortbildungsangebot für Ärzte in Form eines Symposiums für Gelenkchirurgie und Sportmedizin wie auch einer Fortbildung im Bereich Darmkrebs. Die eigenen Mitarbeiter können sich innerbetrieblich über die Jahre beständig in verschiedenen Bereichen fortbilden. In den Folgejahren soll das Fortbildungsangebot für Fachpersonal noch weiter ausgebaut werden.

Großprojekt Erweiterungsbau

Der Aufsichtsrat erteilte Mitte September abschließend grünes Licht für das Großprojekt Erweiterungsbau. „Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig und notwendig ist, den Neubau in dieser Größenordnung anzugehen, um langfristig eine Standortsicherung zu erzielen“, bekräftigt Aufsichtsratsvorsitzender Günter Werner die Entscheidung.

Aktuell werden folgende vorbereitende Maßnahmen getroffen: Für das bauliche Großvorhaben ließ Schneider Mitte 2017 Ausweichparkplätze in der Nähe der Intensivstation mit 22 zusätzlichen Stellplätzen schaffen. Denn in den nächsten zwei Jahren der Bauphase kommt es zu nicht zu umgehenden Einschränkungen des Parkplatzangebotes für Patienten und Mitarbeiter. Zum Ende der Gesamtmaßnahme wird dann jedoch auch der gesamte Innenbereich mit seinen Parkplätzen und Grünbereichen komplett neu gestaltet. Nach Fertigstellung werden damit noch einmal 30 zusätzliche Stellplätze realisiert.

Zudem muss der Entsorgungshof inklusive einer Trapezhalle zugunsten des Neubaus verlegt werden. Der alte Pavillon weicht dem neuen Anbau und wird im November abgerissen. Gleichzeitig wird der neue Nebeneingang zwischen der jetzigen Röntgenabteilung und der Inneren Ambulanz geschaffen. Alleine die genannten vorbereitenden Maßnahmen kosten das Krankenhaus 500.000 Euro.

3500 Quadratmeter stehen zukünftig für den Ausbau medizinischer Infrastruktur bereit. Die Röntgenabteilung wie auch die Radiologie inkl. eines MRT sollen ins Erdgeschoss einziehen. Bestehende Kooperationspartner nutzen ebenfalls die Gelegenheit, sich zu vergrößern und sich weiterhin dem Krankenhaus räumlich anzubinden. So stockt die Dialyse, die zum jetzigen Zeitpunkt im Uraltbau zu finden ist, auf rund 550 Quadratmetern im ersten Obergeschoss des Neubaus auf 21 Plätze auf. Das zweite Obergeschoss werden sich bislang das Psychologische Institut Niederrhein (PIN) und eine Nephrologische Praxis (Praxis für Nieren- und Hochdruckerkrankungen) teilen, während das Krankenhaus das dritte Obergeschoss für eigene Wahlleistungszimmer und das Untergeschoss für eine neue moderne Krankenhausküche selbst in Anspruch nimmt.

Die durch den Umzug der Röntgenabteilung frei gewordenen Kapazitäten werden im Haupthaus dann für die Erweiterung der Endoskopischen Abteilung und der Intensivstation genutzt. Auch im Uraltbau soll die räumliche Leere, die durch den Umzug der Dialyse und der Küche entsteht gefüllt werden. Hier ist die Anbindung eines regionalen Sanitätshauses  vorgesehen. „Unseren Patienten können wir durch den Neubau eine noch zentralere Versorgung und kurze Wege ermöglichen“, so Schneider über die Anbindung von Partnern und Dienstleistern im medizinischen Bereich.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Erweiterungsbau auf nicht ganz 15 Millionen. In der Kostenberechnung inbegriffen ist auch die Erweiterung bzw. Neugestaltung der Außenanlagen sowie des neuen Hauptparkplatzes. Die Finanzierung ist gesichert. Rund 3,6 Millionen fließen durch Eigenmittel und Fördermittel in das Bauvorhaben. Der restliche Betrag wird fremdfinanziert. Teile der Refinanzierung erfolgen unter anderem durch die künftigen Mieteinnahmen wie auch die erwarteten Mehreinnahmen durch Wahlleistungspatienten im neuen sogenannten T-Bau.

Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist für März 2020 geplant.

Verschiebung des Landeplatzes

Zusätzlich zu den geplanten Baumaßnahmen, kommt eine ungeplante, aber notwendige. Aufgrund neuer Vorschriften muss das Städtische Krankenhaus Nettetal seinen Hubschrauberlandeplatz baulich an neue gesetzliche Vorgaben anpassen. Die Umsetzung muss spätestens bis zum 1. März 2018 erfolgen, um die Erlaubnis für Hubschrauberanflüge zu behalten. „Für uns hat es eine hohe Priorität, auch weiterhin für unsere Patienten die Möglichkeit der schnellen und effektiven Verlegung in Spezialkliniken zu ermöglichen“, sagt Schneider. So investiert er rund 100.000 Euro, um den aktuellen Landeplatz den neuen Bedingungen anzugleichen.

Neue Strukturen in Planung und Umsetzung

Neben der baulichen Herausforderung verändern sich mittelfristig auch die Strukturen in einzelnen Fachbereichen. So freut sich die Geschäftsführung über die Unterstützung des Pneumologen Daniel Girbig, der im Oktober seinen Dienst im Krankenhaus angetreten hat. Er ergänzt als Oberarzt der Inneren Medizin fortan das bereits bestehende fachlich kompetente und  breit aufgestellte Team rund um Chefarzt Dr. Michael Pauw. „Mit Herrn Girbigs Spezialisierung können wir in Zukunft auch Patienten mit Lungenerkrankungen noch besser und effizienter behandeln“, begründet Schneider die Entscheidung für den Pneumologen. Des Weiteren befinden sich der Ausbau der neurologischen und intensivmedizinischen Kompetenz sowie eine Weiterentwicklung im Bereich der Kardiologie zurzeit in Planung und Umsetzung. Anfang des kommenden Jahres werden diesbezüglich Einzelheiten bekannt gegeben.

Auch NetteVital expandiert und eröffnet Mitte November eine Zweigpraxis für Physiotherapie in Brüggen. Seit mehr als acht Jahren führt Klaus Schmitz, Betriebsleiter von NetteVital, die 100% Tochter des Städtischen Krankenhauses erfolgreich in den Räumen des Hauses. Zusammen mit Geschäftsführer Jörg Schneider baute er das Leistungsspektrum stetig aus. Die Patientenzahlen wuchsen derart stark an, dass NetteVital jetzt seinen Radius erweitert und auch die Versorgung von Patienten im Bereich Brüggen und Umgebung übernehmen wird.