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Darf´s ein bisschen mehr Pflege sein?

Pflege-Plus: Delirmanagement bei uns im Haus

Bei uns gibt es ein einzigartiges Konzept: Pflege-Plus heißt es und macht seinem Namen alle Ehre. Denn grundlegend dabei ist die Versorgung der Patienten über das geforderte „ausreichende Maß“ hinaus. Pflege-Plus setzt sich aus unterschiedlichen Puzzlestücken zusammen. Das Delirmanagement gehört dazu und wird von unseren Akteuren sehr aktiv und fokussiert durchgeführt.

Ein Delir beschreibt einen Verwirrtheitszustand, der während des Aufenthaltes im Krankenhaus, vorwiegend auf der Intensivstation auftreten kann. Betroffene Patienten nehmen die Welt in einer für uns nicht sinnhaften Art und Wiese wahr. Oft wissen sie nicht, dass sie im Krankenhaus sind oder denken sogar, dass sie massiv bedroht werden.

Nachweislich gibt es wirksame und unterstützende Maßnahmen, um Patienten im Delir zu helfen. Unsere Ärzte und Pflegekräfte gehen grundsätzlich auf Delirbetroffene ein und sagen ihnen immer wieder, wer sie sind, wo sie sich befinden und warum sie im Krankenhaus sind.

„Nach Möglichkeit verwenden wir persönliche Gegenstände wie Pflegeprodukte, Glücksbringer oder ähnliches, um ein Gefühl der Sicherheit während des Verwirrtheitszustandes bei den Betroffenen zu bewirken“, sagt Getrud Bollessen, Stationsleitung der Intensivstation.

Türstopper sind genauso im Einsatz wie Dimmlampen. Beides soll unnötige Stressoren wie Lärm oder grelles Licht in der Nacht minimieren. Auch ein Kunstwerk mit einer Frau, die den Zeigefinger vor ihren Mund hält und der Aufschrift „Bitte leise sein“ erinnert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses stets an einen sorgsamen Umgang mit der Lautstärke. Und ist jemand auf der Intensivstation dann doch einmal lauter, als der Durchschnitt es für angenehm empfindet, wird er direkt ermahnt: Das sogenannte Ohr zeigt es an. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das visuell ausschlägt, wenn wir einen bestimmten, für den Delirbetroffenen stressenden Lautstärkepegel erreichen. „So können sich unsere Pflegekräfte gerade zu abendlichen oder nächtlichen Zeiten gut selbst kontrollieren und auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen“ weiß Bollessen aus eigener Erfahrung.

Auch die Klangschalentherapie kann für Patienten im Delir beruhigend wirken. Verschieden große und unterschiedliche klingende Schalen werden durch eine geschulte Pflegekraft auf eine bestimmte Art und Weise angeschlagen und können beispielsweise den Entwöhnungsprozess von der Beatmungsmaschine unterstützen.

Dick gepolsterte Schutzhandschuhe kommen statt einer Fixierung zum Einsatz. Sie gewährleisten die Bewegungsfreiheit und verhindern zugleich, dass der Patient sich Venenzugänge herausreißt.

„Des Weiteren ist uns der stetige Austausch mit den Angehörigen sehr wichtig“, so die Stationsleitung. „Denn in Zusammenarbeit mit dem Patienten vertrauten Menschen können wir den größtmöglichen Effekt für unsere Delirbetroffenen erzielen.“

Weitere Informationen zu dem Konzept der Pflege-Plus in unserem Haus erhalten Sie bei der Pflegedienstleitung (Norbert Peffer und Stefan Russmann) unter 02153 125 9870 oder 02153 125 9012.